Zukunftsweisende Forschung für umweltfreundliche Flugzeugproduktion

Zukunftsweisende Forschung für umweltfreundliche FlugzeugproduktionNiedersachsen ist nicht nur ein Bundesland mit langer Luftfahrtgeschichte, sondern auch ein pulsierendes Zentrum für bahnbrechende Ideen und Lösungen in diesem Bereich. Jeden Tag entstehen hier Produkte und Konzepte, die das Fliegen und die Raumfahrt nicht nur effizienter und bequemer, sondern auch sicherer und nachhaltiger gestalten. Im Rahmen unseres Videowettbewerbs „Aviation made in Niedersachsen“ zeigen wir die Vielfalt und vor allem den Nutzen der Innovationen niedersächsischer Luft- und Raumfahrtakteure für Kunden und Anwender.

Einreichung „Digitalisierung/Transformation“

In der Kategorie „Digitalisierung/Transformation“ möchten wir Ihnen die Einreichung von Tom Rothe (TU Braunschweig) vorstellen: 

„Der Betrieb von Flugzeugen ist in der Luftfahrt für den Löwenanteil der Emissionen und des Ressourcenverbrauchs verantwortlich. Um das Fliegen in Zukunft umweltfreundlicher und klimaschonender zu gestalten, sollten jedoch nicht nur die Flieger, sondern auch deren Produktion, Wartung und Reparatur optimiert werden. 

Im Rahmen des Luftfahrtforschungsprogramms (LuFo) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWi) hat das Institut für Mechanik und Adaptronik der TU Braunschweig gemeinsam mit dem Institut für Systemleichtbau des DLR im Forschungsprojekt Hi-Digit-Pro 4.0 nach flexibleren und effizienteren Lösungen für die Flugzeugproduktion gesucht und ein neues Konzept entwickelt, das mobile Robotereinheiten mit leichten Montagevorrichtungen kombiniert.

Da Faserverbundstrukturen in Flugzeugen oft dünnwandig und leicht sind, weisen diese erhebliche Nachgiebigkeit auf. Die damit verbundenen Verformungen der Teile stellen eine Herausforderung bei der Handhabung und Montage dar. Um diesen Verformungen entgegenzuwirken, werden die Teile mit steifen und entsprechend schweren Vorrichtungen in ihrer vorgegebenen Geometrie gehalten. Um die Produktionsraten von großen Luft- und Raumfahrtkomponenten zu steigern, sind hochautomatisierte und flexible Montageprozesse erforderlich. Der gezeigte Ansatz "Made in Niedersachsen" besteht darin, mobile Robotereinheiten mit leichten Montagevorrichtungen zu kombinieren, die in der Lage sind, Verformungen durch eine integrierte Stewart-Plattform aktiv auszugleichen. In Kombination mit einer 3D-Vermessung der Montagepartner und einer integrierten Feedback-Schleife, die automatisch das zu montierende Bauteil korrekt ausrichtet, kann der Montageprozess vereinfacht und automatisiert werden. Zusätzlich ermöglich die Modularität des Systems es für verschiedene Strukturen zu verwenden. Hierdurch können individualisierte Montagevorrichtung eingespart werden, was die Effizienz der Montage steigert.“

Mehr dazu finden Sie in diesem Video

 

Die Forschungseinrichtung hinter der Innovation: TU Braunschweig

Die Technische Universität Carolo Wilhelmina zu Braunschweig ist die älteste Technische Universität Deutschlands. An der Technischen Universität Braunschweig sind 120 Institute und Seminare eingerichtet. Das Institut für Mechanik und Adaptronik ist eines der jüngsten Institute der TU Braunschweig. Das Institut arbeitet in enger Kooperation mit dem Institut für Systemleichtbau des DLRs zusammen. Durch interdisziplinäre Ansätze wird sich mit der Erforschung und Entwicklung von selbstanpassenden Bauteilen und Konstruktionen aus dem gesamten Bereich des Maschinenbaus beschäftigt.

Feierliche Preisverleihung auf dem Jahresnetzwerktreffen am 04. Dezember 2023

Die drei besten Ideen aus den Kategorien „Nachwuchs/Fachkräfte“, „Grünes Fliegen“ und „Digitalisierung/Transformation“ werden am 04. Dezember 2023 öffentlichkeitswirksam von unserem Schirmherren und dem Niedersächsischen Wirtschaftsminister Olaf Lies ausgezeichnet.

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Kontakt
Tom-Niklas Rothe
Technische Universität Braunschweig
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