Am 21. Oktober 2025 wurde das neue Drohnen-Testfeld, der sogenannte Drohnenkäfig, feierlich eröffnet. Das gemeinsame Projekt der Technischen Universität Braunschweig und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) schafft eine deutschlandweit einzigartige Forschungsinfrastruktur zur Erprobung unbemannter Luftfahrzeuge (UAV).Die Eröffnung fand im Beisein von DLR-Vertretern, dem niedersächsischen Minister für Wirtschaft, Verkehr und Bauen, Grant Hendrik Tonne, sowie TU-Präsidentin Prof. Dr. Angela Ittel statt.
Mit FLYBOTS entsteht sich drei ergänzenden Testumgebungen:
- einem elektromagnetisch geschirmten Windkanal an der TU Braunschweig,
- einem Drohnenkäfig für sichere Flugversuche am DLR
- und einer mobilen Infrastruktur zur Drohnendetektion am DLR.
Diese Kombination ermöglicht die ganzheitliche Untersuchung von Drohnen und Antriebssystemen unter realitätsnahen, gleichzeitig kontrollierten Bedingungen. Ziel ist die Verbesserung von Sicherheit, Effizienz und Zuverlässigkeit zukünftiger UAV-Systeme – von der Grundlagenforschung bis zu anwendungsnahen Tests.
Drohnenkäfig
Der Drohnenkäfig ist 13 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 45 Metern. Mit einer Grundfläche von 1.5000 Quadratmetern bietet der Käfig auch Platz für Aufbauten wie Hindernissen oder Landeplätzen. Damit die Drohnen die Testumgebung nicht verlassen ist über Stahlträger ein Netz aufgespannt. Diese Konstruktion stellt sicher, dass Forschende in der Flugverbotszone des Flughafens fliegen dürfen.
Windkanal
Ein zentraler Bestandteil von FLYBOTS ist der neue Windkanal am Institut für Flugantriebe und Strömungsmaschinen (IFAS) der TU Braunschweig. Die elektromagnetisch abgeschirmte Testumgebung erlaubt kombinierte aerodynamische und elektromagnetische Untersuchungen von Drohnenantrieben. Mit einer Leistung von 315 kW und Strömungsgeschwindigkeiten bis zu 35 m/s können Propeller bis zu 0,7 m Durchmesser unter präzisen und reproduzierbaren Bedingungen getestet werden.
Drohnendetektion
Ein weiterer Teil der Testumgebung ist der mobiler Drohnendetektor. Dieser erkennt mit einem Radar Drohnen jeglicher Art und kann diese verfolgen und selbst aus mehreren Kilometern Entfernung.
Beteiligte Institute der TU Braunschweig
An FLYBOTS sind drei TU-Institute beteiligt:
- IFAS: Aufbau und Betrieb des Windkanals, aerodynamische und antriebstechnische Untersuchungen.
- IEMV (Institut für Elektromagnetische Verträglichkeit): Betrieb der EMV-Messkammer und Durchführung automatisierter Störfestigkeitsmessungen.
- IFF (Institut für Flugführung): Bereitstellung eines GNSS-Signalgenerators zur Simulation von Navigationssignalen.
Made in Niedersachsen
Mit FLYBOTS entsteht in Braunschweig eine moderne Plattform für Forschung, Industrie und Start-ups im Bereich unbemannter Luftfahrtsysteme. Das Projekt stärkt die wissenschaftliche Zusammenarbeit von TU Braunschweig und DLR und setzt einen weiteren Impuls für die Luftfahrtforschung in Niedersachsen.
Foto-Credit: TU Braunschweig